Der Schriftname geht auf den gleichnamigen Graveur und ersten bedeutenden englischen Typenschneider zurück. Im Jahre 1725 gründete er für seine Schriften eine eigene Schriftgießerei, die auch noch 200 Jahre nach seinem Tod arbeitete. Von den über 40 geschnittenen Typen in lateinischer und griechischer Ausführung in mehreren Schnitten ist lediglich die Caslon -Gotisch die einzige Frakturschrift. Der kräftige Duktus dieser Schrift wird durch die 14 Verbünde stark strukturiert. Für das Lesen ist das in Deutschland nachträglich gegossene „Lang-s“, welches (leider) schon an der Grundlinie endet, gewöhnungsbedürftig. Für den regelgerechten deutschen Fraktursatz wurden auch die Ligaturen und das „ß” nachgeschnitten. Mit einer seiner lateinischen Schriften, die in Amerika sehr beliebt waren, wurde 1776 sogar die erste Unabhängigkeitserklärung gedruckt.

• Entwerfer: William Caslon (1693 - 1766)
  
• Entstehungszeit: um 1760
  
• Schriftgießerei: David Stempel AG in Frankfurt am Main

• Schriftgrößen im Bleisatz: 8 - 48 pt